Nachrichten


Schweinepest im Rhein-Sieg-Kreis erfolgreich bekämpft – Schutzmaßnahmen aufgehoben

Rhein-Sieg-Kreis (ke) – Landwirte und Jäger im rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis können aufatmen: Die Schweinepest bei Wildschweinen ist erfolgreich bekämpft, die vor drei Jahren von der Veterinärbehörde des Rhein-Sieg-Kreises verordneten Schutzmaßnahmen sind aufgehoben. Die Wildsammelstellen in Eitorf, Königswinter und Neunkirchen-Seelscheid konnten geschlossen und die Impfung der Wildschweine eingestellt worden.

Die Seuche war erstmals im Jahr 2002 im Wildschweinbestand im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis aufgetreten – 2009 konnte hier die erfolgreiche Bekämpfung attestiert werden.

Im gleichen Jahr kam es dann überraschend zu einem erneuten Ausbruch der Seuche in Hennef. Von dort verbreitete sich die Schweinepest über den rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis - von insgesamt 28 Virusnachweisen bei Wildschweinen in NRW entfielen 27 auf das Kreisgebiet. Der letzte positive Fall stammt aus dem Juli 2009 - bei einem in Much gefundenen Frischling konnte das Virus nachgewiesen werden.

 

 



Nun ist die Wildschweinepest auch im rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis erfolgreich bekämpft. Die Jägerschaft des Rhein-Sieg-Kreises hat maßgeblich dazu beigetragen, die Seuche aus den hiesigen Schwarzwildbeständen zu tilgen. Sie waren zu einer „verstärkten Bejagung“ der Wildschweine verpflichtet worden und erlegten in den vergangenen drei Jahren im rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis insgesamt 4.600 Tiere. Durch diese Bestandsabsenkung konnte die Infektionsgefährdung deutlich vermindert werden. Jedes erlegte Tier musste allerdings zur Probenentnahme einer der drei behördlich eingerichteten Wildsammelstellen übergeben werden. Erst nach Erhalt eines negativen Untersuchungsergebnisses durften die Jägerinnen und Jäger ihr Tier zur Verwertung abholen.

Sechs Mal pro Jahr nahm das Kreisveterinäramt die Jägerschaft zusätzlich in die Pflicht. Sie mussten in ihren Jagdrevieren Impfköder auslegen, um die Wildschweine gegen die Schweinepest zu immunisieren. Die Jägerinnen und Jäger verteilten in den letzten drei Jahren insgesamt 384.000 Impfköder, so dass ein erheblicher Teil des Schwarzwildbestandes erfolgreich vor einer Infektion geschützt werden konnte.

„Ich danke den Jägerinnen und Jägern herzlich für ihren unermüdlichen Einsatz gegen die Wildschweinepest. Ohne ihr großes Engagement hätten wir der Seuche nicht so schnell stoppen können“, so Dr. Hanns von den Driesch, Leiter des Kreisveterinäramtes. Das Kreisveterinäramt bittet die Jägerinnen und Jäger allerdings, auch in Zukunft durch eine effiziente Bejagung ein erneutes Ansteigen der Wildschweinebestände zu verhindern, um so die Gefahr eines erneuten Seuchenausbruchs zu vermindern.

Ein „Frühwarnsystem“ soll einen möglichen erneuten Ausbruch der Suche schnell erkennen. Daher muss die Jägerschaft auch künftig noch – voraussichtlich für weitere zwei Jahre – den erlegten Wildschweinen Proben entnehmen und diese dem Kreisveterinäramt zur Untersuchung vorlegen.

Die Wildschweinepest ist zwar für den Menschen ungefährlich, sie stellt aber für Hausschweine ein ständiges Infektionsrisiko dar. Zum Schutz ihrer Bestände vor einer Einschleppung des hoch ansteckenden Erregers galten für die Landwirte erhebliche Einschränkungen. Der Transport von Schweinen aus dem gefährdeten Bezirk war in den vergangenen Jahren nur nach Untersuchung der Tiere durch einen Tierarzt und Anmeldung des Transportes bei der Veterinärbehörde möglich. Diese Auflagen führten zu erheblichen Vermarktungsschwierigkeiten und entsprechenden wirtschaftlichen Verlusten. Nun ist das rechtsrheinische Kreisgebiet kein „Schweinepest gefährdeter Bezirk“ mehr. Landwirte können ihre Tiere wieder uneingeschränkt transportieren.

Die generelle Aufstallpflicht für Hausschweine ist ebenfalls aufgehoben – sie dürfen – nach vorheriger Genehmigung - wieder aus den Ställen an die frische Luft.