Beispielhafte Dörfer mit Zukunft gefunden
Deesem, Ingersauel, Tillinghausen, Dambroich, Adendorf/Klein-Villip und Oberdrees siegen in verschiedenen Kategorien des Kreiswettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“
Rhein-Sieg-Kreis (dk) – Insgesamt 6 Mal Gold, 9 Mal Silber und 7 Mal Bronze vergab die Jury in drei Kategorien im diesjährigen Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“. Die Orte Deesem, Ingersauel und Tillinghausen sind die diesjährigen Sieger in der Kategorie „kleinere dörflich geprägte Ortschaften“. In der zweiten Kategorie „größere Ortschaften, teilweise noch dörflich geprägt“ gab es 1 Mal Gold für Dambroich. In der dritten Kategorie „große Ortschaften, teilweise städtisch geprägt“, siegten die Dörfer Adendorf/Klein-Villip und Oberdrees.
Die Ortschaft Lohmar-Deesem darf sich als Vertreterin des Rhein-Sieg-Kreises auf die Teilnahme am Landeswettbewerb freuen.
Dies gaben Landrat Frithjof Kühn und der Vorsitzende der Kreisbewertungskommission, Emil Eyermann, am Donnerstagabend im Kreishaus bekannt.
„Alle Dorfgemeinschaften, die an diesem Wettbewerb teilgenommen haben sind Gewinner, weil sie mit großem Engagement hervorragende Ergebnisse erzielt haben und das soziale Gemeinwesen in den Heimatorten fortentwickeln. Sie haben durch viel Eigeninitiative Verantwortung für ihr Dorf übernommen und zeigen damit die Verbundenheit zu Ihrer Heimat“, lobte Landrat Frithjof Kühn die anwesenden Vertreterinnen und Vertreter der Ortschaften und fügte hinzu: „Der Zusammenhalt und der Gemeinschaftssinn machen eine gut funktionierende Dorfgemeinschaft aus“.
Emil Eyermann, Bewertungskommissionsvorsitzender, bedankte sich bei Landrat Frithjof Kühn, beim Kreistag und bei den Sponsoren, die es ermöglichten, dass der Wettbewerb auch 2011 wieder durchgeführt werden konnte. Ein großes Lob richtete Emil Eyermann an die Bewohnerinnen und Bewohner der teilnehmenden Ortschaften: “Es war erstaunlich zu sehen, was gemeinsam in den Ortschaften geleistet wird. Insbesondere die Zusammenarbeit der Jüngeren und Älteren aus unterschiedlichen Berufsgruppen hat die Kommission beeindruckt. Den Kommissionsmitgliedern ist die Vergabe der Platzierungen somit nicht leicht gefallen.“ Weiterhin bedankte sich Emil Eyermann bei den Bewohnerinnen und Bewohnern für die freundliche Aufnahme der Bewertungskommission während der Bereisung der Ortschaften.
In der Begründung zu der Entscheidung der Jury heißt es über Deesem : Der Ort hat sich als eine gut funktionierende Dorfgemeinschaft präsentiert. Ein prägendes Element in Deesem ist das Elisabeth-Hospitz. Die Bewohnerinnen und Bewohner und die Angestellten/Ehrenamtlichen dieser Einrichtung sind gut in das Dorfleben integriert. Auch städtebaulich fügt sich der Gebäudekomplex gut in die Ortslage ein.
Obwohl in Ingersauel nur wenige Menschen leben, haben sie die Anregungen aus dem Dorfwettbewerb 2008, wie zum Beispiel das Zurückdrängen des Drüsigen Springkrauts, konsequent umgesetzt. Da es in Ingersauel keine Straßennamen gibt, wurde von den Bewohnerinnen und Bewohnern am Orteingang eine Orientierungstafel aufgestellt, die Rettungskräften und Fremden hilft, in dem Ort das gesuchte Haus zu finden.
Über die Ortschaft Tillinghausen heißt es in der Begründung: Obwohl auch in Tillinghausen die Landwirtschaft zurückgeht, ist der Ort sehr dörflich geprägt und beheimatet noch fünf landwirtschaftliche Betriebe. Dies spiegelt sich auch in der Baustruktur wider. Außerdem arbeitet die aktive Dorfgemeinschaft eng mit der Gemeindeverwaltung zusammen. Ein neues gemeinsames Projekt war die Organisation des Erntedankfestes mit „Almabtrieb“.
In Dambroich ist der Bewertungskommission positiv aufgefallen, dass die Bewohner aktiv an der Entwicklung des Dorf¬entwicklungs¬programms mitgearbeitet haben und auch weiterhin Bereitschaft bei Planungen und Konzepten mitzuwirken zeigen. Eine intensive Zusammenarbeit der Vereine, aber auch mit anderen Orten, ist den Bewohnern wichtig.
Da die Bewohner des Weilers Klein-Villip stark mit den Adendorfer Bewohnern verbunden sind, hat man bereits zum zweiten Mal gemeinsam an dem Dorfwettbewerb teilgenommen. Bemerkenswert in Klein-Villip ist, dass der „Verein zur Wiedererrichtung der Kapelle in Klein Villip e.V.“, mit Unterstützung von ehrenamtlichen Helfern und Sponsoren, die 1973 wegen Baufälligkeit niedergelegte Kapelle wieder aufbaute.
Der Bewertungskommission wurde in Oberdrees dargelegt, dass ein Schwerpunkt der aktiven Dorfgemeinschaft die Unterstützung bei der Ansiedlung neuer Gewerbe¬betriebe im Gewerbegebiet „Im Broich“ war. Es ist gelungen, die ehemalige Bundes¬wehr¬¬liegenschaft an einen mittelständigen Betrieb zu verkaufen. Der neue Eigentümer hat mittlerweile Flächen an fünf neue Betriebe unterverpachtet sowie einer Karnevalsgesellschaft eine Fläche für den Wagenbau langfristig vermietet.
Kreisplanungsdezernent Michael Jaeger resümiert: „Die Stärkung ländlicher Räume vor dem Hintergrund des demographischen Wandels ist erklärtes Ziel des unter anderem. vom Rhein-Sieg-Kreis und den kreisangehörigen Kommunen entwickelten Kreisentwicklungskonzeptes 2020. Ich freue mich, dass der diesjährige Wettbewerb dazu einen Beitrag leisten konnte“.
Alle sechs Gewinner der goldenen Medaillen erhalten jeweils 1.200 Euro als Preisgeld. Die Preisgelder und die Sonderpreise in Höhe von insgesamt 26.500 Euro wurden vom Rhein-Sieg-Kreis, von der Deutschen Telekom AG, der Rhein-Sieg-Abfallwirtschaft mbH, der Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft mbH und der Regionalverkehr Köln GmbH zur Verfügung gestellt. Die neun Silbermedaillengewinner erhalten je 700 Euro und für die sieben Bronzemedaillengewinner fließen 500 Euro in die jeweilige Dorfkasse. Alle teilnehmenden Dörfer haben darüber hinaus bereits bei der Bereisung 100 Euro Startgeld erhalten. Darüber hinaus haben vierzehn Dörfer jeweils einen Sonderpreis für ihr großes Engagement erhalten.
Die feierliche Siegerehrung mit Übergabe der Urkunden und Preisgelder findet zu einem späteren Zeitpunkt ebenfalls im Kreishaus statt. Der feierliche Rahmen wird von der Kreissparkasse Köln finanziert.
Weitere Informationen rund um den diesjährigen Kreiswettbewerb finden Sie auf der Homepage des Rhein-Sieg-Kreises unter der Rubrik Bürgerservice „Aktuelles“.
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Bereits zum 20. Mal fand der Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ als Vorentscheid für den Landeswettbewerb statt. Insgesamt 22 Dorfgemeinschaften haben daran teilgenommen. Die Anzahl der Beteiligten ist entscheidend für die Anzahl derer, die zum Landeswettbewerb gemeldet werden dürfen. Ab zehn Ortsteile kann ein Kreissieger, ab 30 Ortsteile können zwei Kreissieger und ab 50 Ortsteile können drei Kreissieger zum Landeswettbewerb zugelassen werden.
Alle drei Jahre wird im Rhein-Sieg-Kreis der Wettbewerb unter dem Motto „Unser Dorf hat Zukunft“ durchgeführt. Gesucht werden zukunftsfähige Ideen für die soziale, wirtschaftliche, kulturelle und ökologische Ausrichtung eines Dorfes, die den Menschen Perspektiven für ein Leben auf dem Lande aufzeigen.
Alle räumlich geschlossenen Ortschaften sowie Stadt- oder Gemeindeteile mit überwiegend dörflichem Charakter mit bis zu 3.000 Einwohnern waren im April diesen Jahres durch Landrat Frithjof Kühn zur Teilnahme aufgerufen.
Mitglieder der Bewertungskommission:
Emil Eyermann CDU Kreistagsfraktion
Helmut Bösking SPD Kreistagsfraktion
Reiner Albrecht Bündnis 90/DIE GRÜNEN Kreistagsfraktion
Klaus-Peter Smielick FDP Kreistagsfraktion
Bernd Schwontzen Beirat der Unteren Landschaftsbehörde
Gisela Bergholz Landwirtschaftskammer Nordrhein – Westfalen
Jörg Fehres Bezirksregierung Köln, Dezernat 33
Marianne Severin Landfrauenverband
Gerald Paffenholz Bauaufsichtsamt des Rhein-Sieg-Kreises
Beate Klüser Planungsamt des Rhein-Sieg-Kreises
Vertreter/in:
Karl Schmitz CDU Kreistagsfraktion
Jürgen Schulz SPD Kreistagsfraktion
Edith Geske Bündnis 90/DIE GRÜNEN Kreistagsfraktion
Ingo Steiner Bündnis 90/DIE GRÜNEN Kreistagsfraktion
Lisa Anschütz Bündnis 90/DIE GRÜNEN Kreistagsfraktion
Günter Piéla Bündnis 90/DIE GRÜNEN Kreistagsfraktion
Dr. Volker Boehm FDP Kreistagsfraktion
Gisela Reinhardt Bezirksregierung Köln, Dezernat 33
Andrea Lohausen Landfrauenverband
