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Stellungnahme Ferdi Lückerath

Lange habe ich mich zurückgehalten, Kommentare zum Streit zwischen Teilen des Löschzuges Ruppichteroth
und Wehrführer Claus Müller zu geben, aber nachdem die Sache jetzt publikumswirksam an die Öffentlichkeit
getragen wurde, fühle ich mich verpflichtet, als ehemaliger Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Ruppichteroth
meine Stellungnahme dazu abzugeben:
Bevor ich mein Amt am 13. August 2010 an meinen Nachfolger Claus Müller übergab, war das von langer
Hand vorbereitet. Bereits eineinhalb Jahre bevor meine zweite Amtszeit endete, habe ich erklärt, dass ich
aus beruflichen Gründen für eine weitere Amtsperiode nicht zur Verfügung stehen werde. Es haben daraufhin
bei beiden Löschzügen Versammlungen stattgefunden, bei denen über meine Nachfolge beraten wurde.
Als dann die Anhörung durch den Kreisbrandmeister stattfand, haben sich beide Löschzüge,
auch der Löschzug Ruppichteroth, einstimmig für Claus Müller, der im Übrigen vorher zwölf Jahre
Löschzugführer in Ruppichteroth war, entschieden.

  
Der Kommandowagen (KdoW) der Feuerwehr Ruppichteroth wurde im Oktober 2004 in Dienst gestellt
und im August 2005 offiziell eingeweiht. Zur Vorgeschichte ist zu sagen, dass der Löschzug Ruppichteroth
vorher über zwei „Einsatzleitwagen“ verfügte. Beide hat der Löschzug Ruppichteroth aus eigenen Mitteln
beschafft. Der erste war ein geschenkter VW-Passat, den der Löschzug in Eigenleistung zum Feuerwehrauto
umbaute, der zweite ein Mercedes-Kombi, der als Gebrauchtwagen erworben und ebenfalls als Feuerwehrfahrzeug
ausgerüstet wurde. Diese Fahrzeuge standen dem Löschzug zur Verfügung. Als auch der Mercedes
nicht mehr einsatztauglich war, hat die Gemeinde mit Landeszuschüssen einen Kommandowagen (KdoW)
beschafft.
Der KdoW ist das Dienstfahrzeug des Leiters der Feuerwehr. Das ist rechtens und wird in allen Kommunen
des Rhein-Sieg-Kreises so gehandhabt.
Ich war zu dieser Zeit als kaufmännischer Angestellter bei einem Industrieunternehmen in Bonn beschäftigt
und stand unter großem Termin- und Leistungsdruck. Da ich oft während der Arbeitszeit nicht zu Einsätzen
hätte fahren können, habe ich auf die Nutzung des Kommandowagens verzichtet.
Bei der Einweihung des Fahrzeuges wurde ich in den höchsten Tönen gelobt, weil ich das Fahrzeug, das ja
mir als Wehrführer zustehe, dem Löschzug Ruppichteroth zur Verfügung gestellt habe.
Mein Nachfolger hat jedoch ganz andere Möglichkeiten, für Feuerwehreinsätze von der Arbeit freigestellt
zu werden, und nutzt diese auch. Bei allen wichtigen Einsätzen ist er vor Ort! Aus diesem Grund hat er sich
entschlossen, den KdoW zu dem Zweck zu nutzen, für den er eigentlich beschafft worden ist, nämlich als
Dienstfahrzeug des Wehrführers. Er zahlt dafür eine monatliche Pauschale an die Gemeinde und rechnet
Privatfahrten kilometergenau ab.
An diesem Thema hat sich dann im Löschzug Ruppichteroth ein Streit entzündet, der bis heute nicht zu
schlichten war. In vielen Gesprächen haben Bürgermeister Mario Loskill und Wehrführer Claus Müller
versucht, die Wogen zu glätten, was ihnen bei allen Bemühungen leider nicht gelungen ist.
Wenn Führungskräfte der Freiwilligen Feuerwehr dem Bürgermeister „die Pistole auf die Brust setzen“ um
ihn dazu zu bewegen, den unbescholtenen und angesehenen Wehrführer abzusetzen, sehe ich das als
Erpressung an.
Ich bin stolz auf unseren Bürgermeister, dass er diesem Druck nicht nachgegeben hat!
Es ist traurig, dass ein so gut ausgerüsteter und ausgebildeter Löschzug auf Grund gekränkter
Eitelkeiten Weniger, die dann zum Teil auch Falschinformationen gestreut haben, zerfällt.
Die Bürger in Ruppichteroth und die verbliebenen pflichtbewussten Kameraden des Löschzuges
werden nicht allein gelassen. Ab sofort wird zu allen Einsätzen im Ausrückebereich Ruppichteroth
auch der Löschzug Winterscheid, der im Übrigen geschlossen hinter Claus Müller steht, oder
die nächstgelegene Nachbarfeuerwehr ausrücken. Die Einsatzbereitschaft ist damit gesichert.
Schnelle Eintreffzeiten sind aber leider nicht in jedem Falle zu gewährleisten. Das haben nicht
die zu vertreten, die zu ihrer Verantwortung stehen und heute noch für die Bürger da sind,
sondern die, die aus Trotz die Brocken hingeschmissen haben!
Hoffentlich besinnen sich noch einige von ihnen und sind bereit, auch unter der Leitung von
Claus Müller, ihr Ehrenamt wieder auszuüben.
Freiwillige Feuerwehr Ruppichteroth
- Wehrführer a.D.-
Ferdi Lückerath