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Familienfreundlicher Siegtalradweg wird offiziell eröffnet

 Rhein-Sieg-Kreis (rl) – Nun ist es soweit! Gestern (31.05.2012) eröffnete Landrat Frithjof Kühn gemeinsam mit den Bürgermeistern der Stadt Hennef und der Gemeinde Eitorf und der Beigeordneten der Gemeinde Windeck offiziell den familienfreundlichen Siegtalradweg – ein Projekt im Rahmen der Regionale 2010 „Gesamtperspektive Natur und Kultur quer zur Sieg“ „Ich bin sehr froh, dass wir es nun durch diesen zentralen Lückenschluss geschafft haben, einen familienfreundlichen Radweg in der Region fertig zu stellen. Hiermit haben wir eine Investition für die Zukunft geschaffen“, so Landrat Frithjof Kühn.

  

 



Mit dem Lückenschluss zwischen Auel und Merten ist der Siegtalradweg nun auf einer Strecke von nahezu 60 km von Windeck-Dreisel bis zur Mündung der Sieg in den Rhein familienfreundlich, d.h. verkehrssicher, ohne große Steigungen und mit einer guten Wegequalität. Unbeschwert können jetzt auch ältere Radlerinnen und Radler, Kinder sowie Fahrerinnen und Fahrer von Liegerädern und Fahrrädern mit Anhängern den attraktiven und abwechslungsreichen Radweg – es geht über Deiche, entlang naturnaher Flussauen und vorbei an kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten – befahren. Dies war bisher aufgrund eines steilen und schmalen Gebirgspfades, wo das Fahrrad über eine längere Strecke geschoben werden musste, nicht möglich.

Mit dem Bau des Siegtalradweges haben der Rhein-Sieg-Kreis und die beteiligten Kommunen einen weiteren wichtigen Baustein im Rahmen des Gesamtkonzeptes für die Tourismusförderung im Siegtal gelegt. „Der Tourismus ist die große Chance für das Siegtal“, erläutert Landrat Kühn. Neben dem Natursteig Sieg, der – darin sind sich die Bürgermeister Klaus Pipke und Dr. Rüdiger Storch einig – „das Beste ist, was dem Siegtal passieren konnte“, gibt es nun ein zweites Qualitätsprodukt, das stellvertretend für das Siegtal steht. Damit sind für die lokalen Betriebe positive Rahmenbedingungen geschaffen worden, was sich jetzt schon in steigenden Übernachtungszahlen zeigt (Steigerung um 16 % vom Jahr 2010 zu 2011). Das Radfahren an Flüssen zählt zu den beliebtesten Urlaubsaktivitäten überhaupt; der Fahrradtourismus erfreut sich wachsender Beliebtheit und dies wird sich auch in Zukunft weiter so darstellen. Die regionalwirtschaftliche Bedeutung des Radweges für die ortsansässigen Betriebe entlang der Sieg ist also enorm.

Erste Ideen für den Lückenschluss wurden schon vor 20 Jahren entwickelt, aber erst mit der Anmeldung des Siegtalprojektes bei der Regionale 2010 im Jahre 2007 erhielt das Vorhaben Rückenwind. Umfangreiche Abstimmungen und Planverfahren wurden durchgeführt, Alternativen überprüft, Genehmigungen eingeholt und Fördermittel beantragt. Die tatsächliche Bauzeit für den Lückenschluss, der in vier Teilmaßnahmen durchgeführt wurde, betrug 15 Monate. Während der Bauphase war ein erheblicher Koordinationsaufwand notwendig. Der Radweg an der L333 wurde für den Landesbetrieb Straßenbau NRW mit geplant und gebaut, die Radewege an den Brücken sowie am Eisenbahndamm liegen auf Grundstücken der Deutschen Bahn AG, so dass auch viele Tochtergesellschaften einzubeziehen waren. Auch die Baumaßnahme selbst gestaltete sich als technisch höchst anspruchsvoll. Aufgrund der ungünstigen Bodenverhältnisse waren aufwändige Gründungs- und Stahlbetonarbeiten in unmittelbarer Nähe zu den Bahnanlagen erforderlich. Außerdem musste ein Oberleitungsmast versetzt sowie insgesamt 4 km Kabel der Deutschen Bahn AG verlegt oder erneuert werden.

Bei allen Maßnahmen wurden die Anforderungen des Naturschutzes genauestens beachtet, so dass geschützte Arten durch die Radwegeplanung nicht beeinträchtigt werden.

Die Kosten für den Lückenschluss belaufen sich auf ca. 4 Mio €; hiervon übernimmt das Land NRW 70 %. Dass es sich hierbei um einen guten und zukunftsorientierten Mitteleinsatz handelt, darin waren sich gestern alle Beteiligten einig.