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- Grundlagen für die Bewerbung als „LEADER-Region“
- Drei Lebensretter aus dem Rhein-Sieg-Kreis ausgezeichnet
- Personalsuche braucht neue Wege
- Feierliche Einbürgerung im Kreishaus

Grundlagen für die Bewerbung als „LEADER-Region“ stehen fest

Rhein-Sieg-Kreis (dk) – Vier Monate nach der Auftaktveranstaltung und zahlreichen Arbeitstreffen, Gesprächsrunden und Workshops hat nun die Entwicklungsstrategie der Region für das LEADER-Projekt „Vom Bergischen zur Sieg“ konkrete inhaltliche Formen angenommen, so dass die Grundlage für die Bewerbung der sieben LEADER-Kommunen - Lohmar, Much, Neunkirchen-Seelscheid, Ruppichteroth im Bergischen Kreisgebiet sowie Eitorf, Hennef und Windeck im Siegtal – feststeht.

Die Bewerbung wird der Auswahlkommission des Landes am 16. Februar 2015 vorgelegt. Sieben Kommunen aus dem Rhein-Sieg-Kreis wollen sich mit der Unterstützung des Rhein-Sieg-Kreises um die Anerkennung als sogenannte LEADER-Region „Vom Bergischen zur Sieg“ bewerben. Dann winken Gelder aus dem EU- „Leader“-Fördertopf, der rund 3,1 Millionen Euro beinhaltet.

Die einzelnen Bausteine des regionalen Entwicklungskonzepts hat nun Harald Wedel vom Bonner Planungsbüro Grontmij den Gästen in der Meys Fabrik in Hennef präsentiert. Ebenfalls dabei waren Hennefs Bürgermeister Klaus Pipke und Kreiswirtschaftsförderer Dr. Hermann Tengler.

Wedel wies darauf hin, dass u.a. ein klares Profil und das Leitmotto „Lebendiges Land vor den Toren von Köln und Bonn“ herausgearbeitet wurden. Hier ist der ländliche Raum mit seiner unmittelbaren Nähe zum Ballungsraum gemeint, mit dem er seit jeher in einem engen Austausch steht. Weitere Bausteine sind zudem die bedarfsgerechte Nahversorgung und die infrastrukturelle Vernetzung in den ländlichen Gebieten, der verantwortungsvolle Umgang mit Natur und Klima, ein zukunftsfähiger Ausbau der Land- und Forstwirtschaft sowie die Profilschärfung der Region als Wirtschafts-, Ausbildungs- und Arbeitsraum. Bildung und Soziales stehen ebenfalls im Fokus.

Die regionalen Partnerschaften müssen natürlich koordiniert werden. Hierzu soll der Verein LAG (Lokale Aktionsgruppe)  gegründet werden. Ein Entscheidungsgremium aus Vertretern der beteiligten Kommunen, des Kreises und der Wirtschafts- und Sozialpartner sowie ein Vorbereitungsgremium organisiert die Arbeits- und Finanzplanung. Ein Regionalmanagement soll sich um die Fördermittelanträge kümmern.

„Für die ländlichen Kommunen im östlichen Rhein-Sieg-Kreis ist dieses Projekt eine gute Chance für die strukturelle Weiterentwicklung“, so Kreiswirtschaftsförderer Dr. Hermann Tengler.

 

 

 

 


Drei Lebensretter aus dem Rhein-Sieg-Kreis ausgezeichnet

Rhein-Sieg-Kreis (ke) – Niemand kann sich davor schützen, plötzlich und unerwartet in Not zu geraten. Wer im Ernstfall aber Menschen wie Gero Wachendorf, Christoph Färfers und Kai Wolfgang Langenberger in seiner Nähe hat, die nicht tatenlos zusehen, sondern Mut und Zivilcourage beweisen, kann sich glücklich schätzen. Mit ihrem beherzten Einsatz haben sie Leben gerettet. Ministerpräsidentin Hannelore Kraft hat ihnen dafür jetzt im Namen der Landesregierung eine öffentliche Belobigung ausgesprochen.

Landrat Sebastian Schuster ließ es sich nicht nehmen, den Lebensrettern ihre dazugehörigen Urkunden persönlich zu überreichen: „Ich bin sehr stolz, dass drei mutige Männer aus dem Rhein-Sieg-Kreis für ihren couragierten Einsatz ausgezeichnet werden!“ Auch Lohmars Bürgermeister Horst Krybus und sein Mucher Kollege Norbert Büscher waren zu diesem besonderen Anlass ins Siegburger Kreishaus gekommen, um die verdienten Mitbürger zu ehren.

Nicht ganz zwei Jahre sind seit jenem denkwürdigen Tag vergangen, an dem die Mucher Gero Wachendorf und Christoph Färfers zu Lebensrettern wurden. Am 19. April 2013 fand zwischen dem FC Marienfeld und dem SV Bergfried ein Freundschaftsspiel statt. Mitte der 1. Halbzeit brach ein Spieler des FC Marienfeld auf dem Spielfeld zusammen und erlitt einen Herzstillstand. Dr. Oliver Witte, Spieler des SV Bergfried und Arzt, erkannte die Situation und leitete sofort bis zum Eintreffen der Rettungskräfte mit den Mucher Mitspielern Färfers und Wachendorf Wiederbelebungsmaßnahmen ein. Es ist auch dem sofortigen Beginn der Reanimation zu verdanken, dass der Spieler ohne weitere Komplikationen und Spätfolgen überlebt hat.

Kai Wolfgang Langenberger aus Lohmar wird den 20. Mai 2013 nicht so schnell vergessen. Im Erdgeschoss eines Mehrfamilienhauses in Lohmar-Algert brach an diesem Tag ein Brand aus. Der Mieter der oberen Wohnung, Ludwig Bartels, hatte keinen Rückzugsort mehr offen, das komplette Treppenhaus war verraucht. Kai Wolfgang Langenberger wurde auf den Brand aufmerksam und entdeckte den hilflosen Herrn Bartels am Fenster seiner Wohnung. Besonnen und entschlossen holte er zu Hause eine Leiter, stellte diese am Fenster an und konnte seinen Nachbarn, der ohne diese Hilfe hochgiftigen Rauch eingeatmet hätte, so aus seiner Wohnung befreien.

„Wenn Sie nicht so schnell und beherzt reagiert hätten, hätten diese Notfälle sehr schnell zum Todesurteil werden können. Ich hoffe sehr, dass sich viele Bürgerinnen und Bürger an Ihren Taten ein Beispiel nehmen“, sagte Landrat Sebastian Schuster.

Öffentliche Belobigung oder Rettungsmedaille des Landes Nordrhein-Westfalen

Als staatliche Anerkennung für die Rettung bzw. versuchte Rettung eines Menschen aus Lebensgefahr oder für die Abwendung einer gemeinen Gefahr (Rettungstat) verleiht die Ministerpräsidentin namens der Landesregierung die Rettungsmedaille des Landes Nordrhein-Westfalen oder spricht eine öffentliche Belobigung aus.

Die Rettungsmedaille wird an Personen verliehen, die unter Einsatz des eigenen Lebens die Rettungstat unternommen haben.
Eine öffentliche Belobigung wird ausgesprochen, wenn die Rettungstat ohne Einsatz des eigenen Lebens ausgeführt worden ist oder trotz Einsatzes des eigenen Lebens nicht zur Lebensrettung geführt hat.

Personen, denen der Schutz des Lebens anderer anvertraut ist oder denen die Abwendung von Gefahren von der Allgemeinheit dienstlich oder beruflich obliegt, werden nur dann staatlich ausgezeichnet, wenn sie bei der Rettungstat das Maß der ihnen obliegenden Pflichten erheblich überschritten haben.

(Quelle: Gesetz über die staatliche Anerkennung für Rettungstaten (RettungstatenG) des Landes NRW)

 

 

 

 

 

Personalsuche braucht neue Wege
Drei „Tandems“ stellten sich beim 15. Frühstückstreffen des Bündnisses für Fachkräfte vor

Rhein-Sieg-Kreis (hei) –  „Es gibt keinen Fachkräftemangel!“ – mit dieser These eröffneten die Themenverantwortlichen im Bündnis, die Leiterinnen des Kompetenzzentrums Frau und Beruf Bonn/Rhein-Sieg, Anita Halft und Gertrud Hennen, das 15. Frühstückstreffen des „Bündnis für Fachkräfte“ am 20. Januar 2015 im Hotel Bristol.

Das Bündnis hatte zu diesem Fachthema rund 60 regionale Betriebe und Arbeitsmarktakteure zu Gast, um gemeinsam die Chancen verschiedener  Beschäftigungsmodelle im Unternehmen zu diskutieren, damit Mitarbeiterinnen noch stärker als Fachkräftepotenzial  erkannt und genutzt werden können. Um im Wettbewerb bestehen zu können, sind Unternehmen auf qualifizierte und kreative Köpfe angewiesen. Was wäre, wenn die Betriebe in der Region Bonn/Rhein-Sieg die Frauen entsprechend ihrer Qualifikation und ihren zeitlichen Möglichkeiten beschäftigen würden? Wie sähe dann die aktuelle Diskussion um den Fachkräftemangel aus? Die derzeitige Frauengeneration ist die bestausgebildete aller Zeiten, viele Firmen nutzen jedoch die Chance noch nicht ausreichend.

Im Interview mit Alexandra Wachendorfer, Mitglied im Arbeitskreis „Zukunft mit Frauen gestalten“, zeigten drei Tandems, bestehend aus Arbeitgeber und Mitarbeiterin, wie es gehen kann. Michael Thelen, Geschäftsführer des Evangelischen Seniorenzentrums Theresienau e.V., appellierte an Arbeitgeber mutiger bei der Personalsuche zu sein und auch Frauen mit Betreuungsaufgaben oder nicht ganz stringenten Lebensläufen eine Chance zu geben. Im Fall der Einstellung von Leila Hamila hat sich dieser Ansatz ausgezahlt. Auf Grund eines ausgefeilten variablen Dienstplansystems war eine Einstellung auch kurz nach der Elternzeit machbar. Und es lohnt sich für beide Seiten: „Ein Entgegenkommen in Vereinbarkeitsfragen bringt Unternehmen eine loyale und motivierte Mitarbeiterin, zudem wirken sich flexible Arbeitszeiten insgesamt positiv auf das Unternehmensklima aus“, so Thelen.

Als weiteres gutes Beispiel aus der Region stellte Andreas Klein, Geschäftsführer der Bonner IT-Beratung Gate4 GmbH, gemeinsam mit einer Mitarbeiterin vor, wie der schrittweise Wandel von einer qualifizierten Beschäftigung auf Minijob-Basis zu einer sozialversicherungspflichtigen Anstellung gelingen kann.

Gianna Gilgen, verantwortlich für das Personal der über 40 Filialen der Gilgen‘s Bäckerei und Konditorei GmbH und Co. KG, ermutigte beim Frühstückstreff Arbeitgeber, Teilzeitausbildung anzubieten und individuelle Lösungen für Beschäftigte zu entwickeln, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Gerade Frauen mit Kindern könnten sich gut organisieren, seien stressresistent und eine verlässliche Stütze für das Unternehmen. „Man muss einfach mal mit neuen Wegen starten und hierfür werben“, so das Fazit von Gilgen.

Der sich daran anschließende Fachaustausch erbrachte eine Reihe guter Impulse und konkreter Empfehlungen für die sehr engagierte Arbeitsgruppe im Themenfeld „Zukunft mit Frauen gestalten“. Die Veranstaltung wurde begleitet von Martina Schönborn-Waldorf, Projektleiterin des „Bündnis für Fachkräfte“. Die Dokumentation der Veranstaltung sowie weitere Information zur Fachkräftethematik in der Region finden sich auf www.buendnis-fuer-fachkraefte-de.

Arbeitgeber, die Informationen zur Einführung familienbewusster Maßnahmen in ihrem Unternehmen oder Beratung zur Deckung ihres Fachkräftebedarfs durch Frauen wünschen, können sich an das Kompetenzzentrum Frau und Beruf Bonn/Rhein-Sieg wenden. www.familienbewussteUnternehmen.de

 

 

 

 

Feierliche Einbürgerung im Kreishaus
60 Personen erhielten die deutsche Staatsbürgerschaft

Rhein-Sieg-Kreis (hei) – Im Rahmen einer Feierstunde haben am 4. Februar 60 Personen, davon 28 Frauen, 29 Männer sowie drei Kinder und Jugendliche die deutsche Staatsbürgerschaft im Wege der Einbürgerung erhalten. Kreisdirektorin Annerose Heinze händigte gemeinsam mit dem Neubürgerbeauftragten des Rhein-Sieg-Kreises, Ludwig Neuber, im Großen Sitzungssaal des Siegburger Kreishauses den Neubürgerinnen und Neubürgern die Einbürgerungsurkunden aus.

Kreisdirektorin Annerose Heinze machte auf die Grundrechte, die sich aus dem Erwerb der deutschen Staatsbürgerschaft ergeben, wie ebenso auf die Treuepflicht gegenüber dem Staatssystem der Bundesrepublik Deutschland aufmerksam. „Je mehr sich an der Gestaltung des Gemeinwesens beteiligen und ihren Willen einbringen, desto mehr können wir gemeinsam verändern“, sagte Kreisdirektorin Annerose Heinze. „Ich wünsche Ihnen, dass Sie hier im Rhein-Sieg-Kreis glücklich werden“, gab sie den zukünftigen Neubürgerinnen und Neubürgern bei der Begrüßung  mit auf den Weg.       

Neubürgerbeauftragter Ludwig Neuber lud dazu ein, ihn bei Schwierigkeiten oder Fragen anzusprechen. Darüber hinaus warb er bei den Neubürgerinnen und Neubürgern, die aus ihrem Herkunftsland vielfältige kulturelle Erfahrungen mitbringen, darum, sich in den Flüchtlingshilfen mit ihrem Wissen und ihren Fähigkeiten einzubringen. „Wenn sie merken, dass sich in ihren Gemeinden Initiativen für Flüchtlinge bilden, bitte ich Sie, helfen Sie, engagieren Sie sich“, so Ludwig Neuber.   

Mit 15 Personen stammt der überwiegende Teil der Einbürgerungsbewerber wieder  aus der Türkei. Die  übrigen Einbürgerungsbewerberinnen und Einbürgerungsbewerber  besaßen bisher die Staatsangehörigkeit nachfolgender Staaten:

Afghanistan (3), Argentinien (1), Belgien (1), Bosnien und Herzegowina (1), Brasilien   (2), Bulgarien (2), Iran (3), Italien (2), Kasachstan (1), Kenia (1), demokratische Republik Kongo (2), Republik Kosovo (5), Kroatien (2), Marokko (2), Niederlande  (1),  Nigeria (1), Philippinen (1), Polen (2), Rumänien (2), Sri Lanka  (1), Syrien (2), Südafrika (1), Thailand (1), Ukraine (1), Ungarn (1), Vereinigte Staaten von Amerika (1) und Vietnam (2).

Die Einbürgerungsbewerber wohnen derzeit in nachfolgend genannten Gemeinden:
1 in Alfter, 1 in Bad Honnef, 5 in Bornheim, 3 in Eitorf, 4 in Hennef, 4  in Königswinter, 4 in Meckenheim, 4 in Much, 3 in Neunkirchen-Seelscheid, 4  in Niederkassel, 4 in Rheinbach, 2 in Ruppichteroth, 8 in Sankt Augustin, 8 in Siegburg, 3 in Wachtberg und
2 in Windeck.

15 der Einbürgerungskandidatinnen und Einbürgerungskandidaten wurden bereits  in der Bundesrepublik Deutschland geboren.

Vor der eigentlichen Einbürgerung gaben die neuen Staatsbürgerinnen und Staatsbürger ein Bekenntnis auf das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland ab; dieses lautet: „Ich erkläre feierlich, dass ich das Grundgesetz und die Gesetze der Bundesrepublik Deutschland achten und alles unterlassen werde, was ihr schaden könnte.“

Nach Überreichung der Einbürgerungsurkunden durch Kreisdirektorin Annerose Heinze und Neubürgerbeauftragten Ludwig Neuber wurde gemeinsam die deutsche Nationalhymne gesungen.

Ansprechpartner für Alle, die als Aus- und Übersiedler oder zugezogenen Ausländer Neubürgerinnen und Neubürger des Rhein-Sieg-Kreises geworden sind, ist der Neubürgerbeauftragte des Rhein-Sieg-Kreises, Ludwig Neuber. Er bietet nach telefonischer Vereinbarung Sprechstunden im Siegburger Kreishaus und in der Grundschule Ruppichteroth an. Termine können mit Marlene Hautkappe vom Sozialamt des Rhein-Sieg-Kreises, - Der Landrat -, Kaiser-Wilhelm-Platz 1, 53721 Siegburg, Telefon 02241 / 13-3161, E-Mail: marlene.hautkappe@rhein-sieg-kreis. oder mit Ludwig Neuber selber, Telefon 02295/902318, E-Mail: ludwig@neuber.de, vereinbart werden.  

 


v.l.n.r.: Neubürgerbeauftragter Ludwig Neuber, Neubürgerin Sophie Kiarie, Kreisdirektorin Annerose Heinze.