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Ebola-Epidemie – Kreisgesundheitsamt informiert Ärztinnen und Ärzte Rhein-Sieg-Kreis (ke) –

 

Seit Dezember 2013 breitet sich in Westafrika eine Ebola-Epidemie aus – das Virus hat nach dem Ausbruch in Guinea mittlerweile auch die Nachbarländer Sierra Leone, Liberia, Nigeria und den Senegal erreicht. Trotz nationaler und internationaler Bemühungen ist der Epidemie nur schwer Einhalt zu gebieten. Das Risiko, dass Reisende die Krankheit nach Deutschland mitbringen, ist allerdings gering. „Einzelfälle von Ebola können wir auch bei uns in Deutschland nicht zu 100 Prozent ausschließen. Unser Gesundheitssystem ist aber so leistungsfähig, dass diese Patientinnen und Patienten ohne Gefährdung der Bevölkerung behandelt werden können. Kontaktpersonen lassen sich im Gegensatz zur Situation in den Epidemiegebieten über das öffentliche Gesundheitswesen zeitnah ermitteln“, beruhigt Dr. Hildegard Schneider, Leiterin des Medizinischen Dienstes des Kreisgesundheitsamtes, die Bürgerinnen und Bürger. Angst vor Ebola braucht bei uns niemand zu haben.

 

Anders als z.B. bei einer Grippe, wird das Virus nur durch den Kontakt mit Blut oder anderen Köperflüssigkeiten von erkrankten Personen übertragen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt daher z.B. das Risiko, sich während eines Fluges bei einem Mitreisenden mit dem Ebola-Virus zu infizieren, als sehr gering ein. Sollte im Rhein-Sieg-Kreis ein Ebola-Verdachtsfall auftreten, ist das Gesundheitsamt vorbereitet: „Derzeit informieren wir die Ärztinnen und Ärzte im Kreisgebiet ausführlich über die Kriterien für einen Ebola-Verdacht und die dann zu treffenden Maßnahmen wie z.B. die persönliche Schutzausrüstung oder die Isolation der Verdachtsperson “, erläutert Dr. Hildegard Schneider weiter. Für die Notfallpraxen und niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte ist eine Rufbereitschaft beim Kreisgesundheitsamt eingerichtet.

Sollte dort ein begründeter Verdacht auf eine Ebola-Erkrankung vorliegen, wird über eine Information des Gesundheitsamtes sofort ein Alarmplan in Gang gesetzt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitsamtes veranlassen in diesem Fall in enger Absprache mit dem Kompetenzzentrum Infektionsschutz am Landeszentrum Gesundheit NRW unverzüglich den direkten Isoliertransport der Patientin oder des Patienten in die Uniklinik Düsseldorf, die für Nordrhein-Westfalen ein spezielles Isolations- und Behandlungszentrum vorhält. Ein Quarantänefahrzeug stünde in Köln zur Verfügung. Parallel zur Isolation und Behandlung der Patientin bzw. des Patienten würden mögliche Kontaktpersonen ermittelt. „Es besteht kein Grund zur Panik“, betont auch Landrat Sebastian Schuster und ergänzt: „Auch wenn ein ‚Ebola-Fall‘ im Rhein-Sieg-Kreis unwahrscheinlich ist, haben wir uns gut vorbereitet, um notfalls eine bestmögliche Versorgung erkrankter Personen und einen optimalen Schutz der Bevölkerung zu gewährleisten.“