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Mit schnellem Sturzflug auf Beutejagd

Rhein-Sieg-Kreis (ar) – 51 bis 57 Zentimetern mittelgroß, breite, stark abgerundete Flügel und ein relativ kurzer, oft breit gefächerter Schwanz. Dazu ein lang gezogenes, fast miauenden "hiiää" -  die Rede ist vom Mäusebussard.
 
Ihre Beute suchen sich die wahrscheinlich bekanntesten Greifvögel Europas meist über offenem Gelände. Erspähen sie mit ihren scharfen Augen eine Maus oder einen Käfer, geht es im rasanten Sturzflug abwärts. Häufig halten sie sich zur Nahrungssuche aber auch direkt auf dem Boden auf. Noch lieber sitzen die Jäger jedoch offen auf Pfosten oder Ästen, wo sie nach Beute Ausschau halten. Das lässt sich insbesondere jetzt gegen Jahresende am Straßenrand beobachten. Wichtigstes Beutetier der Mäusebussarde ist die Feldmaus, aber auch Jungvögel, Reptilien, Amphibien, Insekten, Regenwürmer oder auch Aas stehen auf dem Speiseplan.
 

 

 



Ihren Horst aus Reisig bauen die geschickten Jäger in 15 bis 25 Meter Höhe auf Bäumen im Wald oder in größeren Feldgehölzen und kehren jedes Jahr dorthin zurück. Der Mäusebussard ist ein sogenannter "Teilzieher": Einige von ihnen überwintern im Mittelmeergebiet, andere schlagen bei uns ihr Winterquartier auf.
 
In unserer Region gibt es etwa 800 Brutpaare. Sie sind streng geschützt, auch wenn sie in Europa nicht mehr als gefährdet gelten. Denn gerade der Mäusebussard gehört neben dem Habicht zu den Arten, die illegalen Greifvogelverfolgungen am ehesten ausgesetzt sind: Sie werden geschossen, vergiftet, in Fallen gefangen oder ihre Nester werden zerstört.
 
Unterstützen kann man Mäusebussarde, indem man Nahrungsflächen wie Hecken, Randstreifen oder Brachland schafft, erhält oder auch weiter entwickelt. In der Brutzeit (von April bis Juli) sollten ihre Horste gemieden werden. Nähere Auskünfte rund um das Thema Mäusebussard erteilen gerne die Fachleute am Umwelttelefon  des Rhein-Sieg-Kreises unter der Rufnummer 02241/132200.