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Maulwürfe im Garten – Fluch oder doch ein Segen?

Rhein-Sieg-Kreis (ar) – Für viele Gartenbesitzerinnen und Gartenbesitzer sind sie ein Ärgernis: Maulwurfshügel. Im Herbst sieht man sie viel häufiger als im übrigen Jahr – doch warum? Jetzt beginnen die Maulwürfe mit dem Sammeln ihrer Wintervorräte: Regenwürmer, Larven von Dickmaulrüsslern, Maikäfer, Wiesenschnaken sowie Raupen, Engerlinge und Schnecken stehen auf ihrer Vorratsliste. Neue Lagerräume müssen geschaffen werden, um die Bestände zu horten. Wer Maulwurfshügel positiv sehen will kann also sagen: Mein Garten ist um einige Schädlinge ärmer.

 

 

 

 

 


 
Auch zeigt die Anwesenheit eines Maulwurfs: der Erdhumus ist gesund, gut durchlüftet und von zahlreichen Kleintieren bevölkert. "Es lohnt sich, die Art des Maulwurfs zu schützen", wirbt Christoph Schwarz, Umweltdezernent des Rhein-Sieg-Kreises, für den Erhalt des selten oberirdisch zu erblickenden Säugetiers. "Tolerieren Sie den Maulwurf als natürlichen Schädlingsbekämpfer im Garten. Der lockere Humus kann hervorragend als Gartenerde für ein Gemüse- oder Blumenbeet gebraucht werden; Pflanzen gedeihen damit gut",  so Christoph Schwarz weiter. Und ein kleiner Trost für alle, die die Hügel jetzt stören: Den Winter, Frühling und Sommer über wird wieder Ruhe einkehren und es entstehen keine neuen Erdhügel.
 
Obwohl die Maulwürfe viel Zeit unter der Erde in ungefähr 40 Zentimeter Tiefe verbringen, haben sie in freier Natur manche Feinde, wie Füchse, Bussarde, Eulen, Wildschweine und Störche. Aber auch wir Menschen schränken zunehmend den Lebensraum der geschützten Art ein. Übrigens sind sämtliche Bekämpfungen, die zum Tod des Maulwurfs führen können, verboten, denn er steht unter Artenschutz!
 
Nähere Auskünfte und Tipps zum Umgang mit dem Maulwurf im Garten gibt es beim Umwelttelefon des Rhein-Sieg-Kreises, - Der Landrat -, Kaiser-Wilhelm-Platz 1, 53721 Siegburg, Telefon 02241 / 13-2200.