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Rhein-Sieg-Kreis (mw) – 100 von 6339 Viertklässlern im Rhein-Sieg-Kreis, das sind 1,6 Prozent, haben vom 30. März bis 1. April am diesjährigen Prognoseunterricht teilgenommen.

Der Prognoseunterricht für Grundschüler fand in Nordrhein-Westfalen zum dritten Mal statt. Am Prognoseunterricht nehmen Kinder teil, deren Eltern ihr Kind an einer weiterführenden Schulform anmelden wollen, für die das Kind keine, beziehungsweise auch keine eingeschränkte Eignungs-Empfehlung der Grundschule erhalten hat. Im Prognoseunterricht wird geklärt, ob die Gründe, die zur vorliegenden Schulformempfehlung geführt haben, eine Eignung für die von den Eltern gewünschte Schulform ausschließt oder nicht. Dazu werden die Schülerinnen und Schüler in allgemeinen Unterrichtssituationen von drei Pädagogen beobachtet und beurteilt. Das geschieht an drei Tagen in je drei Schulstunden in den Fächern Sprache (Deutsch), Mathematik und Sachunterricht.

Im Rhein-Sieg-Kreis fand der Prognoseunterricht unter Leitung von Schulamtsdirektorin Gisela Kuhn in den Räumen der vier Hauptschulen in Siegburg, Hennef, Troisdorf und Meckenheim statt. Von den 100 Kindern, die teilgenommen haben, wechseln nun 58 Kinder auf die von den Eltern gewünschte Schulform. Das entspricht einer Quote von 58 Prozent; landesweit liegt die Quote bei 35 Prozent.

  

Von den 100 Kindern erreichten 24 von 42 Kindern, die von der Grundschule eine Empfehlung für eine Realschule hatten, nunmehr eine Empfehlung für das Gymnasium; von den anderen 58 Kindern, die von der Grundschule für eine Hauptschule vorgeschlagen worden waren, erhielten nun 34 eine Empfehlung für die Realschule.

42 Kinder, also 42 Prozent (landesweit 65 Prozent) besuchen ab kommendem Schuljahr die von der Grundschule empfohlene und den Pädagogen im Prognoseunterricht noch einmal bestätigte Schulform. Nur wenn die drei Experten übereinstimmend der Auffassung waren, dass das Kind offensichtlich nicht – auch nicht mit Einschränkungen – für die von den Eltern gewählte Schulform geeignet war, stand der Elternwille zurück.

Diesen Eltern macht die Schuldezernentin des Rhein-Sieg-Kreises,  Kreisdirektorin Annerose Heinze, Mut: „Es ist davon auszugehen, dass den Kindern in diesen Fällen durch die Bestätigung der Schulformempfehlung der Grundschulen eine demotivierende und frustrierende Schulzeit mit zahlreichen Überforderungen erspart bleibt. Jetzt geht es in erster Linie darum, diese Kinder mit ihren vorhandenen Potenzialen weiter zu fördern. Das Schulsystem in Nordrhein-Westfalen ist durchlässig angelegt und der Wechsel der Schulform bei einer positiven Entwicklung auch für diese Kinder durchaus später noch möglich.“