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Farbenprächtige Ameisenfresser immer noch gefährdet

Rhein-Sieg-Kreis (ar) – Der Grünspecht, "Vogel des Jahres 2014", ist gut zu erkennen: Er hat grüngelb gefärbtes Gefieder, eine rote Haube und ein schwarzes Gesicht.
 
Das für viele Spechte typische Trommeln ist beim Grünspecht nur selten zu hören. Charakteristisch sind seine Rufe zur Balzzeit im Frühjahr, die häufig wie ein "Lachen" klingen. Er wird bis zu 30 cm groß und lässt sich besonders gut auf Rasenflächen beobachten. Aber was macht ein Specht überhaupt auf dem Boden? Er ist auf Nahrungssuche. Mit seinem kräftigen Schnabel ist er kleinen Insekten auf der Spur. Er hackt in die Baue der Wiesenameisen und der Roten Waldameise – mit seiner langen, klebrigen Zunge schleckt er schließlich seine Beute auf.

 

 


 
Einerseits ist der Grünspecht anpassungsfähig, andererseits wegen seiner einseitigen Nahrung sehr von gemäßigten Wintern abhängig. Strenge und schneereiche Winter haben die Grünspecht-Bestände verringert. "Ein leichter Anstieg der Population ist wieder zu beobachten. Im Rhein-Sieg-Kreis sind aktuell 350 – 400 Brutpaare aktiv. Einzig der Bereich um Hennef-Ort ist auffällig schwach besiedelt. Troisdorf und Lohmar besitzen dagegen einen recht hohen Brutvogelbestand", erklärt Rainer Kötterheinrich, Leiter des Amtes für Umwelt- und Naturschutz des Rhein-Sieg-Kreises.
 
Die Experten vom Amt für Natur- und Landschaftsschutz des Rhein-Sieg-Kreises geben für den Grünspecht folgende Artenschutztipps: Verzichten Sie auf den Gifteinsatz gegen Insekten, denn sie sind eine wichtige Nahrungsquelle. Und auch Wiesenameisennester im Rasen sollten als eines der Hauptnahrungsmittel erhalten bleiben. Wilde, ungepflegte Bereiche im Garten locken Insekten an und sind damit auch für Grünspechte attraktiv. Als Höhle nutzen Grünspechte stehendes Totholz in Wäldern, Parks und Gärten, also auch bitte stehen lassen! Nähere Auskünfte rund um das Thema Grünspecht erteilen gerne die Fachleute am Umwelttelefon  des Rhein-Sieg-Kreises unter der Rufnummer 02241/132200.