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Erster Spatenstich für den Breitbandausbau

Rhein-Sieg-Kreis (ke) – Der flächendeckende Ausbau des Breitbandnetzes an Rhein und Sieg kann endlich starten! Der Rhein-Sieg-Kreis gehört zu den ersten Kreisen in NRW, die von den aktuellen Förderprogrammen profitieren.
 
Landrat Sebastian Schuster und Kreiswirtschaftsförderer Dr. Hermann Tengler gaben jetzt gemeinsam mit Dr. Catharina Friedrich, Leitung Regionalzentrum Sieg der innogy/Westnetz GmbH, und Timo von Lepel, Geschäftsführung NetCologne GmbH, den Fördermittelgebern von Bund und Land sowie weiteren Vertreterinnen und Vertretern aus Verwaltung und Politik mit dem ersten Spatenstich den offiziellen Startschuss.
 
"Der Breitbandausbau ist für mich ein Leuchtturmprojekt, das mir besonders am Herzen liegt", betonte Landrat Sebastian Schuster. "Wirtschaftliche Entwicklung, Lebensqualität und Perspektiven von Regionen hängen entscheidend von der Versorgung mit leistungsfähigen Breitbandnetzen  ab – sie sind ein elementarer Standortfaktor. Mein herzlicher Dank gilt neben allen handelnden Personen  insbesondere der Kreispolitik, die diese wichtige Weichenstellung, die einen Riesenschub für den Rhein-Sieg-Kreis bedeutet, von Anfang an unterstützt hat", so Landrat Sebastian Schuster.
 
Der Ausbau in Much, Ruppichteroth und Windeck

 

 

 


 
Los geht es nun mit dem ersten Abschnitt im östlichen Rhein-Sieg- Kreis, für den der Bundesfördermittelgeber einen vorzeitigen Baubeginn bewilligt hat: Die innogy/Westnetz GmbH wird gemeinsam mit der NetCologne GmbH die unterversorgten Bereiche der Kommunen Much, Ruppichteroth und Windeck mit einem leistungsfähigen Breitbandnetz ausstatten.
 
Beim Ausbau arbeiten innogy und NetCologne als Kooperationspartner Hand in Hand: innogy  wird innerhalb von 24 Monaten, nach der Zustellung des endgültigen Förderbescheides, insgesamt 106 Kilometer Leerrohranlage bauen, in die im Anschluss per Druckluft Glasfaserkabel eingeblasen werden. Die Leiterin des Westnetz-Regionalzentrums Sieg, Dr. Catharina Friedrich, erklärte dazu: "Der Tiefbau für das neue Breitbandnetz findet über 63 Kilometer ohne Oberflächenaufriss statt. Das gelingt uns durch die Nutzung vorhandener Leerrohre und den Einsatz innovativer Verlegetechniken. Von der Datenautobahn in Hennef nehmen wir die Abfahrt nach Much."
 
Die Westnetz am Standort Siegburg ist mit der Umsetzung des Projektes beauftragt. 70 Technikgehäuse innerhalb der Wohngebiete und 34 Glasfaser-Verzweigerschränke werden im Ausbau im  neuen Breitbandnetz installiert. Netcologne wird flächendeckend den Betrieb des Netzes übernehmen.
 
Timo von Lepel, Geschäftsführer NetCologne, sagte: "Eine schnelle Internetanbindung ist heute ein Stück Lebensqualität. Wir freuen uns, dass wir im Zuge dieses Projekts auch die ländlicheren Regionen jenseits der Ballungszentren mit Geschwindigkeiten von bis zu 100 Mbit pro Sekunde versorgen können. Das ist ein wichtiger Schritt in Richtung digitale Zukunft."
 
Im Zuge des Projekts werden insgesamt 6.700 unterversorgte Haushalte und Gewerbeadressen an das schnelle Breitbandnetz angeschlossen. Durchgeführt wird primär ein FTTC-Ausbau (fibre to the curb = "Glasfaser bis zum Bordstein"). Bei 680 Adressen erfolgt ein FTTB-Ausbau (fibre to the building= "Glasfaser bis ins Gebäude"), um hier die geforderten Mindestbandbreiten zu gewährleisten.
 
innogy investiert rund 11 Millionen Euro in das Projekt, 4,5 Millionen Euro werden durch Fördermittel abgedeckt.
 
 
Der Ausbau im Rhein-Sieg-Kreis insgesamt
 
Bereits im Frühjahr 2016 konnte der Rhein-Sieg-Kreis, der sich stellvertretend für seine 19 Kommunen am ersten Aufruf für das Förderprogramm beteiligt hatte, vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur den Förderbescheid zum Breitbandausbau in Empfang nehmen.
 
Ziel der Förderung ist es, die bisher noch unterversorgten Standorte im Kreisgebiet, bei denen mangels Wirtschaftlichkeit ohne öffentliche Förderung keine Aussicht auf einen adäquaten Netzausbau besteht, weitestgehend flächendeckend mit schnellem Internet auszustatten. Mit den von der Wirtschaftsförderung des Rhein-Sieg-Kreises beantragten Fördermitteln soll die sogenannte "Wirtschaftlichkeitslücke" abgedeckt werden. Dafür stehen 19,8 Millionen Euro von Bund und Land zur Verfügung. Zum Ausbaugebiet gehören die Kommunen Much, Eitorf, Hennef, Königswinter, Lohmar und Neunkirchen-Seelscheid sowie Teile von Ruppichteroth und Windeck und unterversorgte Bereiche im westlichen Rhein-Sieg-Kreis (Bornheim, Meckenheim, Rheinbach, Swisttal, Wachtberg).

 Nach umfangreichen Bewilligungs- und Vergabeverfahren kann nun nach zweijähriger Vorbereitungszeit der Ausbau beginnen. Der Bundesfördermittelgeber hatte im laufenden Verfahren die Möglichkeit eröffnet, auch für alle Schulstandorte einen Glasfaserausbau zu beantragen. Diese Chance hat der Rhein-Sieg-Kreis genutzt – auch wenn hierzu eine weitere EU-weite Ausschreibung notwendig war. Aber das Abweichen vom ursprünglichen Zeitplan hat sich gelohnt: So können nun in allen 19 Kommunen des Kreises insgesamt 184 Schulstandorte mit einem Glasfaserkabel ans World Wide Web angeschlossen werden. Damit machen die Schulen einen großen Schritt in Richtung Digitalisierung – der wachsenden Bedeutung des Highspeedinternets im Bildungsbereich wird Rechnung getragen.
 
Im Zuge der Investitionen in den Netzausbau werden neben den Schulen an Rhein und Sieg insgesamt 24.064 Haushalte und 2.173 Unternehmen mit Bandbreiten von mindestens 50 MBit/s versorgt: Aktuell  erhalten 96% der Anschlüsse mindestens 16 Mbit/s im Download, 93 % mindestens 30 Mbit/s und 86 % sogar 50 Mbit/s. Nach dem Ausbau werden nahezu alle Anschlüsse im Rhein-Sieg-Kreis 30 Mbit/s erhalten und in den Fördergebieten sogar 98 % der Anschlüsse mindestens 50 Mbit/s. Dafür werden insgesamt 145 Kabelverzweiger mit Glasfaser ausgebaut, 86 neu errichtet und 238 Kilometer Glasfaser verlegt.
 
Der gesamte Ausbau des Breitbandnetzes umfasst vier große Lose und elf kleine Einzellose, die von der innogy mit NetCologne, der Telekom und der Eifelnet ausgebaut und in verschiedenen Bauabschnitten realisiert werden.