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Fortsetzung der Aktionstage „Gemeinsam gegen die Herkulesstaude

Rhein-Sieg-Kreis (ps) – Mit Beginn des Frühjahrs wird der Rhein-Sieg-Kreis die an vielen Stellen bereits erfolgreiche Eindämmung der Herkulesstaude an der Sieg fortsetzen. Auch in diesem Jahr setzt er dabei wieder auf die Unterstützung der vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer, die bereits im vergangenen Jahr vor Ort aktiv waren.
 
In bewährter Weise sollen die vom Rhein-Sieg-Kreis beauftragte Fachfirma und ehrenamtliche Helferinnen und Helfer entlang der Sieg arbeiten. Das Unternehmen kümmert sich dabei um die naturschutzrechtlich besonders bedeutsamen Flächen in den Siegauen.
 
Dazu weist das Amt für Umwelt- und Naturschutz des Rhein-Sieg-Kreises noch einmal darauf hin, dass es für die bis Oktober stattfinden Arbeiten unumgänglich ist, neben den im öffentlichen Eigentum befindlichen Flächen auch private Eigentumsflächen und landwirtschaftlich genutzte Flächen zu betreten. Für den Abtransport kann es im Einzelfall auch notwendig werden, mit leichten Fahrzeugen über landwirtschaftliche Flächen (Grünland) zu fahren. Der Auftragnehmer ist angehalten, vermeidbare Beeinträchtigungen zu unterlassen und etwaige Schädigungen landwirtschaftlicher Flächen zu beheben. In Anbetracht des Umfangs der betroffenen Eigentumsflächen war es nicht möglich, die Eigentümerinnen und Eigentümer, bzw. Bewirtschafterinnen und Bewirtschafter unmittelbar über die anstehenden Arbeiten zu informieren. Hierfür wird um Verständnis und darum gebeten, die Firma soweit als möglich bei ihrer wichtigen Tätigkeit zu unterstützen.
 
An Wegen in Erholungsschwerpunkten sorgen die Kommunen und die Bezirksregierung dafür, dass sich Fußgängerinnen und Fußgänger beziehungsweise Radlerinnen und Radler nicht an den großen Blättern der Pflanze verletzen.
 

 

 



Für die Pflege weiterer Flächen setzt das Amt für Umwelt- und Naturschutz des Rhein-Sieg-Kreises gemeinsam mit den Kommunen Eitorf, Hennef und Windeck wiederum auf spezielle Aktionstage mit den Freiwilligen. So sollen weitere Ehrenamtliche für das Projekt gewonnen und die Stauden möglichst effizient bekämpft werden.
 
Den verschiedenen Vereinen und Freiwilligengruppen werden dann auch wieder Flächen zugewiesen, auf denen die jungen Stauden mit Spaten und anderem geeigneten Werkzeug unterirdisch abgestochen werden. Neben geeignetem Werkzeug, ist – selbst bei bedecktem Himmel - auch eine die gesamte Haut bedeckende Kleidung unabdingbar, denn der Saft der Pflanzen kann in Verbindung mit Sonnenlicht zu schweren Hautschäden führen.
 
Die ersten Aktionen sollen möglichst gemeindeübergreifend Anfang Mai in Windeck, Eitorf, Hennef und weiter Sieg abwärts stattfinden.
 
 
Wegen der Situation rund um das Coronavirus weist der Rhein-Sieg-Kreis auch bei diesen ehrenamtlichen Tätigkeiten auf die Einhaltung der behördlichen Vorgaben, Abstandsregelungen und Hygienevorschriften hin. Zentral ausgegebenes Werkzeug ist nach dem Einsatz zu säubern und zu desinfizieren.
 
 
Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner in den Kommunen:
 
Eitorf: Josef Freiburg (Tel.: 02243-89156) E-Mail: josef-matthias.freiburg@eitorf.de
 
Hennef: Jörn Lohmann (Tel.: 02242-888304) E-Mail: Lohmann, Jörn Joern.Lohmann@hennef.de
 
Lohmar: Dr. Manuela Giannetti (Tel.: 02206-2143) E-Mail: manuela.giannetti@t-online.de
 
Sankt Augustin: Birgit Dannefelser (Tel.: 02241-243426) E-Mail: birgit.dannefelser@sankt-augustin.de
 
Siegburg: Thomas Schmitz (Tel.: 02241-102350) E-Mail: thomas.schmitz@siegburg.de
 
Troisdorf: Dr. Hans-Bernd Bendl (Tel.: 02241-900710) E-Mail: bendlh@troisdorf.de
 
Windeck: Mark Fröhling (Tel.: 02292-601160) E-Mail: mark.froehling@gemeinde-windeck.de
 
 
 
Herkulesstaude
Die Herkulesstaude (Heracleum mantegazzianum) stammt aus dem Westkaukasus und kommt seit Ende des 19. Jahrhunderts in Deutschland vor. Die Pflanze wurde wegen ihrer imposanten Erscheinung in Gärten kultiviert und wegen des Blütenreichtums als Trachtpflanze für die Bienenweide von Imkern empfohlen.
 
Die Herkulesstaude ist eine zwei- bis fünfjährige Staude; das heißt, nach der Keimung im Frühjahr bildet sie eine Blattrosette, im zweiten, spätestens im fünften Jahr bildet sie Blüten und stirbt nach der Samenreife ab. Eine Pflanze bildet durchschnittlich 20.000 (bis zu über 100.000!) Samen, die mehrere Jahre keimfähig sind. Im Überschwemmungsbereich von Fließgewässern werden die schwimmfähigen Samen durch das Wasser verbreitet.
 
Der Saft aller Pflanzenteile enthält photosensibilisierende Substanzen (sog. Furocumarine), die in Verbindung mit Sonnenlicht (UV-Strahlung) zu schweren, verbrennungsähnlichen Schäden der Haut führen können. Bei Arbeiten an der Herkulesstaude ist daher unbedingt auf eine vollständige Bedeckung der Haut zu achten, außerdem sind Handschuhe und Schutzbrille zu tragen.
 
Sollte der Pflanzensaft dennoch auf die Haut gelangen, muss er sofort mit viel Wasser und Seife abgewaschen werden. Die betroffene Hautpartie soll für mindestens 48 Stunden nicht dem Sonnenlicht ausgesetzt und in der Folgezeit mit Sonnencreme geschützt werden.