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Wasserkraftanlage Herrnstein offiziell wieder in Betrieb genommen

Rhein-Sieg-Kreis (rl) – Es war eine gelungene Zusammenarbeit zwischen dem Rhein-Sieg-Kreis und Graf Max von Nesselrode, die dazu geführt hat, dass heute (05.09.2016) die Wasserkraftanlage Herrnstein offiziell in Betrieb genommen und das Projekt „Ökologische Verbesserung und Modernisierung der Wasserkraftanlage Herrnstein“ beendet werden kann. Auch Landesumweltminister Johannes Remmel kam zu diesem Termin eigens aus Düsseldorf, hatte er doch das Projekt mit großzügigen Fördergeldern unterstützt. „In Bezug auf das Projekt hier in Herrnstein, muss die Arbeit des Kreises als außergewöhnlich und wegweisend bezeichnet werden“, lobt Graf von Nesselrode die intensive Zusammenarbeit mit der Wasser- und Landschaftsbehörde der Kreisverwaltung in Siegburg. Und auch dort ist man mehr als zufrieden mit dem Ergebnis des monatelangen gemeinsamen Wirkens. „Die Anlage entspricht nun in allen Punkten dem neuesten Stand der Technik; sie ist absolut ökologisch verträglich – um das zu realisieren, sind alle Beteiligten zu Gunsten des Fischaufstiegs und dessen Durchlässigkeit aufeinander zugegangen“, so Christoph Schwarz, Umweltdezernent des Kreises.

Anlass für die Planungen waren die Überlegungen des Eigentümers, die alte Turbine durch eine moderne zu ersetzen, um regenerative Energien gewinnen zu können. „Wasserkraft ist eine jahrhundertealte Tradition, die mich begeistert“, so der Graf. Das Wehr selbst jedoch liegt im Naturschutzgebiet, in dem der Erhalt bestimmter Fisch- und Neunaugenarten (z.B. Lachs, Groppe, Fluss- und Bachneunauge) im Mittelpunkt steht, und die Wasserkraftanlage angrenzend im Landschaftsschutzgebiet. Außerdem sollte das Gewässersystem der Bröl für wandernde Tierarten möglichst durchgängig sein – immerhin ist die Bröl eines der bedeutendsten Lachsgewässer in Nordrhein-Westfalen.

Und fischverträglich war das alte Wehr vor dem Umbau ganz und gar nicht. „Für viele Arten von Fischen stellte es eine unüberwindbare Grenze dar – sowohl für aufwärts als auch für abwärts wandernde Arten“, erläutert Elke Säglitz von der Unteren Landschaftsbehörde des Rhein-Sieg-Kreises.

Doch diese Probleme gehören nun der Vergangenheit an! Gelungen ist der Bau einer Fischtreppe, durch die Fische ungehindert die Bröl hinaufschwimmen können und ein funktionsfähiger Fischabstieg, der zu den Zeiten der Abwanderung der Lachse geöffnet werden kann. Außerdem sind Rechen eingebaut worden, damit die Fische nicht in die „Sackgasse Mühlengraben“ gelangen.

„Gemeinsam haben wir es geschafft, die Wasserkraft weiterhin zu ermöglichen und dabei den Anforderungen von Fisch- und Neunaugenarten optimal gerecht zu werden“, so Umweltdezernent Schwarz.